TOPMARGIN=0 LEFTMARGIN=0 MARGINWIDTH=0 MARGINHEIGHT=0>
Stellungen

Bambus-Spalten

- ähnelt der Missionarsstellung, macht ihr aber mehr Beinarbeit.

Natürlich ist das Kamasutra kein Stellungskatalog. Die indische Liebeslehre hat 36 Kapitel, davon befaßt sich gerade mal ein einziges mit dem Thema "Stellungen beim Geschlechtsverkehr".

Der Prostitution zum Beispiel widmet Autor Mallanaga Vatsyayana gleich sechs Kapitel. Dennoch ist der fernöstliche Erotikbestseller (entstanden um 400 n. Chr.) in der westlichen Hemisphäre vor allem für seine Darstellung ausgefallener Koituspositionen bekannt und berühmt.

Die meisten haben den Ruf, hohe akrobatische Anforderungen zu stellen und für abendländische Körper allenfalls unter schmerzhaften Verrenkungen oder nach mehrjährigem Yogaunterricht turnbar zu sein.

Mehr Last als Lust also? Wir baten ein Paar, verschiedene Kamasutra-Stellungen auszuprobieren und zu bewerten. Norbert, 28, und Helen, 29, unsere Versuchspersonen, bezeichnen sich beide als "etwas sportlich". Sie starteten ihre erotische Testreihe mit einer der berühmtesten Kamasutra-Positionen.

 

Sie liegt auf dem Rücken, er über ihr. Ein Bein hat sie auf dem Bett ausgestreckt, das andere ruht auf seiner Schulter. Während des Koitus wechselt sie mit den Beinen ab.

Sie: Am Anfang machte es mir schon Mühe, mich auf den Beinwechsel zu konzentrieren. Doch bald hatte ich da meinen Rhythmus gefunden. Und der Lohn für die Beinarbeit ist ja wirklich nicht schlecht: Der Penis dringt schön tief ein.

Er: Erst dachte ich, ihr Gehampel mit den Beinen könnte nervig werden. War es dann aber überhaupt nicht. Im Gegenteil, bei jedem "Bein rauf und runter" wurde mein Schwanz von neuem stimuliert. Ich hatte das Gefühl, daß sie ihn in sich drin regelrecht massiert. Sehr anregend!

Die Krebsstellung

- Ihre Knie sind ein bißchen im Weg.

Sie zieht, in Rückenlage, beide Beine an und drückt ihre Knie ungefähr in der Nabelgegend an den Bauch ihres Partners, der über ihr kniet.

Sie: Eines beweist diese Stellung ganz klar: Eine Frau muß nicht immer die Beine breit machen, um sich beglücken zu lassen. Im Gegenteil: Ich spürte Norberts Schwanz intensiver als beispielsweise in der Missionarsstellung mit gespreizten Beinen. Allerdings war es kaum zu schaffen, meine Knie gegen seinen Bauch zu drücken, ohne daß mir sein gutes Stück abhanden kam.

Er: Als sie endlich aufhörte, mir ihre Knie in den Bauch zu rammen, wurde es gut. Denn durch ihre angezogenen Beine schob sich ihr Becken mir komfortabel entgegen.

Der Dreifuß

- Eine Idee, die Standvermögen fordert.

Beide Partner stehen aufrecht voreinander. Sie winkelt ein Bein ab und zieht das Knie an. Er ergreift dieses Bein mit der Hand, und während sich beide umarmen, dringt er ein.

Sie: Alle Positionen im Stehen, so hatte ich gelesen, gelten im Kamasutra als die höhere Schule. Ob sie auch hohen Genuß bringen? Die schärfste Stellung ist der "Dreifuß" sicher nicht. Doch er ist so schön innig, so liebevoll. Denn wir mußten uns wirklich fest umarmen, ja umschlingen, damit es überhaupt geklappt hat.

Er: Scharf ! Man umarmt sich - scheinbar harmlos - und vögelt dabei. Wunderbar geeignet für die kleine Nummer zwischendurch, zum Beispiel auf langweiligen ( Steh )-Partys.

Hängestütz Liebe

- Noch eine Idee, die Standvermögen fordert .

Wenn der Stier mit der Gazelle

Das Kamasutra teilt Männer und Frauen nach der Größe des Penis bzw. der Vagina in jeweils drei Typen ein. Bei den Männern gibt es Hase, Stier und Hengst, bei den Frauen Gazelle, Stute und Elefantenkuh.

Der Koitus unter gleichgebauten Typen verspricht laut indischer Eroslehre den höchsten Genuß ­ also Hase und Gazelle, Stier und Stute, Hengst und Elefantenkuh.

 

Beide stehen voreinander, er lehnt dabei an der Wand. Sie legt die Arme um seinen Nacken, schlingt die Schenkel um seine Hüften und schwingt hin und her, während sie ihre Füße gegen die Wand stemmt.

Sie: O je! Also von Hin-und-her-Schwingen kann bei mir wirklich keine Rede sein. Eigentlich schiebt mich Norbert vor und zurück. Das ist allerdings gar nicht so übel. Bis auf die Tatsache, daß ich irgendwie das Gefühl habe, ihm zur Last zu fallen ...

Er: Du liebe Güte! Ich stehe mit dem Rücken zur Wand, und sie hängt wie ein nasser Sack an mir. Das kann nicht im Sinne Vatsyayanas sein. Mein Stehvermögen bei dieser Stellung ist jedenfalls in jeglicher Hinsicht begrenzt.

Die Kuhstellung

- Er kommt von hinten ­ und genießt es.

Sie kauert wie ein Vierbeiner auf dem Boden und wird wie beim Liebesspiel des Stiers "bestiegen".

Sie: Bingo ! Das kennen wir, der gute, alte doggy style. Diesmal, habe ich den Eindruck, macht's Norbert besonders leidenschaftlich. Kein Wunder, immerhin treiben wir es wie die heiligen Tiere.

Er: Das habe ich mir verdient. Nach diesem anstrengenden Hängestütz zur Erholung meine Lieblingsstellung. Ich hab' allerdings was falsch gemacht: "Alle sonst der Brust zugedachten Liebesbezeigungen soll in dieser Stellung der Rücken empfangen", schreibt das Kamasutra. Und ich hab' wieder an Helens Nippeln gespielt.

Die Schaukel

- ... und immer schön im Rhythmus bleiben

Beide Partner sitzen sich gegenüber, ihre Füße sind jeweils hinter der Taille des anderen verschränkt. Jetzt umfassen beide gegenseitig ihre Handgelenke und schaukeln hin und her.

Sie: Prädikat: wertvoll. Die akrobatischen Fertigkeiten werden nicht überstrapaziert, und durch das Verschlingen der Füße kommt er schön tief. Nur beim Schaukeln gerieten wir manchmal aus dem Rhythmus ...

Er: ... was, zugegeben, meine Schuld war. Weil ich immer nachgestoßen habe, wenn sie nach hinten schaukelte. Die Stellung ist ganz lieb, bringt mir aber zuwenig Action.

Einfacher Knoten

- Verschlungene Wege der Lust.

Das fernöstliche Nachspiel :

"Wenn die Leidenschaft abgeklungen ist, gehen beide, als seien sie nicht vertraut, verschämt und einander nicht anblickend sich einzeln waschen. Zurückgekehrt weicht die Scham von ihnen, und sie sitzen am üblichen Platz und nehmen Bethel.

Er selbst soll gereinigten Sandel oder eine andere Salbe auf ihren Körper streichen"

Aus dem Kamasutra

 

Er kniet, sie setzt sich, mit dem Rücken zu ihm, auf seinen Schoß und beugt ihren Oberkörper weit nach vorne.

Sie: Wow ! Ich glaube, wir haben meinen G-Punkt gefunden. Dem Knoten sei Dank.

Er: Ich sollte öfter mal vor, pardon hinter Helen auf die Knie fallen. Eine ausgesprochen angenehme Art, ihr von hinten zu huldigen.

Der runde Knoten

- Verschlungene Wege der Lust.

Beide sitzen sich gegenüber, jeder legt die Arme unter die Knie und ergreift fest die Schultern des anderen.

Sie: Eines ist mir jetzt klar: Die alten Inder müssen wesentlich längere Arme gehabt haben als wir. Wenn man darauf verzichtet, mit den Händen die Schultern des anderen zu erreichen, ist diese Verknotung gar nicht so schlecht, sie gleicht ein bißchen der Schaukel.

Er: Entweder konnten wir mühsam und wie vom schwersten Ischias verkrümmt die Stellung einnehmen, dann war aber nichts mit Penetration. Oder mein Penis erreichte Helens Muschi, dann haute das Schultern-Umgreifen nicht hin. Worauf verzichteten wir wohl ?

Speerdurchbohren

- Und hoch das Bein, dann kommt der "Speer".

Sie liegt auf dem Rücken, ein Bein ausgestreckt neben sich, das andere so hoch wie möglich angewinkelt. Ihr Fuß soll neben ihrem Kopf stehen.

Sie: Mein Ehrgeiz ist geweckt, denn sogar das Kamasutra sagt, diese Stellung sei nur durch Übung zu erlernen. Also übe ich, hoch das Bein, hoch und höher. Daß mein Fuß jemals neben meinem Kopf zu stehen kommt, ist natürlich blanke Illusion. Aber vielleicht neben der Brust ...? Während ich noch übe, dringt Norbert einfach ein. Und zwar nicht zu knapp.

Er: Da konnte ich doch nicht widerstehen, als sie mir ihre Muschi so einladend offen präsentierte. Eine Superstellung ­ für mich. So tief kommt man sonst nur von hinten. Sie soll ruhig noch ein bißchen üben.

Reittier-Stellung

- in der Grätsche obenauf

Er liegt flach auf dem Rücken. Sie setzt sich auf ihn, einen Fuß auf seinem Unter-, den anderen auf seinem Oberschenkel, reitet und läßt dabei ihr Becken kreisen.

Sie: Da darf sich's der Herr ja noch einmal bequem machen. Aber diese Art von Arbeit übernehme ich gerne. Gegenüber der herkömmlichen "Sie oben"-Stellung beansprucht das Reittier zwar die Beinmuskeln gewaltig, doch dafür spüre ich seinen Penis auch viel intensiver und kann wunderbar den Rhythmus vorgeben.

Er: Nur weiter so, Mädel, und immer schön das Becken kreisen. Ich glaube, Helen hatte in der Grätsche etwas Probleme mit ihren Beinen. Aber ich habe sie ja bald erlöst. Die Reiterei macht mich einfach so scharf, daß ich ziemlich schnell komme.

Text von Monika Evers